Vom 20. April bis zum 29. Juni 2012 zeigten wir 70 Radierungen von Otto Coester aus den Jahren 1934 bis 1962
Der „Kölner Stadtanzeiger“ hat am 10. Mai 2012 unter dem Titel „Fantastische Arbeit mit den Schatten“, einen halbseitigen Artikel von Autor Jürgen Kisters zu dieser Ausstellung veröffentlicht. Zitat: […] „Mehr als mit jeder anderen Bildform lässt sich in fantastischen Darstellungen das Abgründige des Lebens zum Ausdruck bringen, während gleichzeitig eine namenlose Sehnsucht darin schwingt. So lässt er ungeheuerliche Vögel aus dem Himmel über die Stadt hineinbrechen – Jahre, bevor Hitchcock seinen berühmten Film „Die Vögel“ drehte. Und er lässt aus wirren Liniengeflechten zitternd-versehrte Gestalten heraustreten, deren befreiender Lebenstanz genauso gut ein Totentanz sein könnte. So still manche Bilder, vor allem die Landschaften, auf den ersten Blick erscheinen, so unheimlich sind sie. Aus der Idylle eines Gehöfts wächst die Angst vor dem Unbekannten. Am Horizont hinter den Feldern zieht ein gewaltiges Gewitter auf, das die ganze Erde zum Beben bringen kann.“ […..]
Der Autor Engelbert Broich schreibt in der Mai-Ausgabe des „Kölner Bilderbogen“
[…..] Sie belegen, dass der lange dem Figürlichen verhaftete Coester sich später ebenso einer mehr oder weniger abstrahierten Umsetzung des Gesehenen oder Erdachten geöffnet hat. Coester, im westfälischen Rödinghausen geboren und an seinem langjährigen Ruhesitz in Wilhelmsdorf bei Ravensburg verstorben, war ein begnadeter Zeichner, der mittels Linien, Flächen und Kontrasten unterschiedliche Stimmungen erzielte. Es sind sorgsam-subtil gearbeitete Bilder, die vermeintlich still „daherkommen“, doch vielfach eine starke suggestive Wirkung entfalten. Sie entführen in ganz eigene, geheimnisvoll-spannende „Welten“. Coesters originelles Schaffen wird angesiedelt „zwischen magischem Realismus und Surrealismus“. […..]